Unser Alltag ist geprägt von Kommunikation. Ob beruflich oder privat, wir sind ständig im Kontakt mit anderen Menschen und das funktioniert nicht immer reibungslos. Wenn es zu Störungen kommt, wird allzu gerne die Schuld beim anderen gesucht. Häufig denken wir - typisch, dass der Kollege, der Ehemann etc. mal wieder nicht versteht, wovon wir reden - doch das ist ein gefährlicher Trugschluss.
Wie Professor Friedemann Schulz von Thun schon vor Jahrzenten darlegte, ist Kommunikation ein komplexer Vorgang. Der Sender übermittelt auf verschiedenen Ebenen, der Empfänger versteht auf unterschiedlichen Ebenen. Viele von Ihnen haben das vielleicht schon mal gehört, jedoch zumeist nicht wirklich verinnerlicht. Denn allein in diesem kleinen Sendevorgang ist schon genug Potenzial für Störungen. Erschwerend hinzu kommen noch ungünstige Rahmenbedingungen, wie Zeitdruck, laute Umgebung, Funklöcher etc.
Ein Kernproblem in der Kommunikation ist die eigene Wahrnehmung und Interpretation. Um Missstimmungen vorzubeugen, sollten wir eine Metaperspektive einnehmen, Abstand gewinnen und die Kommunikation auf den Prüfstand stellen. Je nach Typus glauben manche Menschen jedoch, es wäre peinlich etwas zu hinterfragen. Dabei trifft das Gegenteil zu, es zeugt von echtem Interesse und der Auseinandersetzung mit dem Thema bzw. dem Gegenüber. Aufgrund falscher Scham bleibt unverstandenes oft ungeklärt und damit eine sehr fragile Basis für ein Gespräch.
Viele Menschen neigen auch dazu ihr Verhalten als Folge zu erklären „wenn er nicht X, hätte ich nicht Y.“ Das ist ein fataler Irrtum. Sie sollten sich nicht hinter dem Verhalten des anderen verstecken, sondern selbst den Mut aufbringen Störungen in der Kommunikation zu benennen, sich selbst zu reflektieren und Ihren Teil zur Aufklärung beizutragen.
In diesem Sinne: Viel Erfolg in Ihrer Kommunikation!